Bericht zum Herbstausflug des CdJ mit dem DFF nach Petite-Rosselle
Am Samstag, den 27. September luden uns unsere Freunde nach Petite-Rosselle (dt. Kleinrosseln) ein, einer Ortschaft im Département Moselle ganz in der Nähe der deutsch-französischen Grenze zum Saarland. Dort besichtigten wir das Schaubergwerk „La Mine Wendel“, das seinen Besuchern einen Eindruck vermittelt, mit welcher technischen Fertigkeit zwischen 1856 und 2004 der Kohleabbau betrieben wurde. Kurz nach 7:00 Uhr ging es mit dem Bus los, sodass wir rechtzeitig und ein paar Minuten nach unseren Maxois vor dem ehemaligen Museum eintrafen. Dort feierten wir wie immer unsere ‚retrouvailles‘ bei leckerem Rührkuchen, Keksen und „Café au Lait“. Danach wurden die Ausflügler auf zwei deutsche und zwei französische Führungen verteilt.
Unser Sachverständiger war Herr Marcel König, der selbst 30 Jahre im Bergbau bis zum Jahr 2002 tätig war und heute Besuchern die Faszination des Bergbaus nahebringt. Nach kurzem geschichtlichen Abriss ging es zum simulierten Aufzug, der uns vermittelte, wie damals die Bergleute in 1200 Meter Tiefe hinabfuhren, um ihrer Arbeit nachzugehen. Ein Arbeitstag ging damals nie vorüber, ohne zur Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Berg- und Feuerwehrleute, zu beten. Für uns Besucher/Touristen hatten wir zum Glück Saint Marcel, den wir um göttlichen Beistand für unseren Schutz anrufen konnten…
Los ging es mit einem beleuchteten 3D-Modell, das anschaulich vorführte, wie beim Schürfen nach Steinkohle vorgegangen wurde. Von großer Bedeutung ist dabei, ob die Kohleflöze sich in einer Neigung von 0 bis 30°, der sogenannten horizontalen Lagerung bzw. der habsteilen Lagerung bei einem Winkel zwischen 30 und 45 ° oder auch einer Neigung mit mehr als 45 ° befinden. Für alle drei Sorten des Vorkommens müssen unterschiedliche Techniken des Abbaus angewandt werden. Entweder im Fall der halbsteilen Lagerung, mit einem ausgeklügelten System von Holzstützen für den manuellen Abbau oder mit hochkomplexen Maschinen, den sogenannten Schrämmaschinen (frz. haveuse), für deren Aufbau und Betrieb unzählige unterschiedliche Fertigkeiten von Bergleuten benötigt werden.
Nachdem wir uns von den Techniken zum Abbau der unterschiedlichen Kohlevorkommen ein anschauliches Bild machen konnten, nicht zuletzt wegen der fachkundigen Erklärungen unseres Grubenführers Marcel, der während seiner Erwerbstätigkeit als Steiger einer der produktivsten Belegschaften im carreau Wendel vorstand. Unsere Führung endete mit der Vorstellung der Schrämmaschine für vertikal gelagerte Flöze und ein paar Anekdoten aus dem Leben der Bergleute.
Danach ging es zum Mittagessen in das sogenannte Lavoir, wo wir uns über unsere neu gewonnenen Kenntnisse in Deutsch und Französisch mit unseren Freunden austauschen konnten und natürlich über allerlei Themen, die uns wie unsere Maxois betreffen.
Nach dem leckeren Dreigänge-Menü ging es zum letzten Teil unseres Ausflugs, zu den Spicherer Höhen. Dort konnte man bei einem besinnlichen Waldspaziergang Gedenkstätten, Artefakte sowie ausführliche Informationstafeln zum deutsch-französischen Krieg von 1870/71 und zum Zweiten Weltkrieg studieren.
Leider schlug kurz darauf die Stunde des Abschieds, nicht ohne zuvor unser Erinnerungsfoto zu machen. Nach diesem kurzen Vergnügen verabschiedeten wir uns von unseren Freunden und kamen wieder am frühen Abend wohlbehalten in Walldorf an.
Wir freuen uns schon auf die Kerwe, wo uns wieder eine deutsch-französische Delegation besuchen wird.
Bericht zum Wochenende zur Feier des 40. Jubiläums der Städtepartnerschaft von Walldorf und Saint-Max
Am Samstag, dem 21. Juni, machten sich morgens um 8:00 Uhr zwei Busse aus Walldorf nach Saint-Max auf, um den 40. Jahrestag unserer deutsch-französischen Partnerschaft zu feiern.
Unsere Delegation war aus Vertretern der Stadt mit Bürgermeister Renschler sowie Vertretern des DFF mit unserem Vorsitzenden Ralf Tolle und der Stadtkapelle Walldorf zusammengesetzt. Hier also der Bericht aus Sicht des DFF-Pressewarts und der 3. Posaune der Stadtkapelle.
Nach der Ankunft am Foyer Culturel wurden wir sehr herzlich von unseren Maxois begrüßt. Gemeinsam mit einem Streicher-Ensemble aus Saint-Max bildete die Stadtkapelle einen würdigen Rahmen mit deutscher, französischer und europäischer Hymne für die Reden der beiden Bürgermeister Herrn Matthias Renschler und Herrn Eric Pensalfini sowie die Reden der beiden Vorsitzenden der Freundschaftsvereine, Herrn Ralf Tolle und Herrn Jacques Pantin.
Nach Austausch der Gastgeschenke war dann beim gemeinsamen Mittagessen viel Zeit für Gespräche zwischen Deutschen und Franzosen. Dabei erfahren wir immer wieder, welch hohen Stellenwert die deutsch-französische Freundschaft bei unseren Nachbarn genießt und wie sehr die gemeinsamen Begegnungen geschätzt werden.
Nach dem Mittagessen hatte dann die Stadtkapelle Walldorf ihren Auftritt mit einem begeisternden Platzkonzert vor dem Chateau de la Meurthe, dem Kulturzentrum von Saint-Max, bei dem wir uns mit den sehr ansprechenden Tanzdarbietungen des Tanzvereins 'Les Mordus de la Piste' und der Jugendmusikschule von Saint-Max abwechselten. Zum Dank für den frenetischen Applaus des deutsch-französischen Publikums spielten wir zum Schluss noch das Badnerlied.
Nach dem Platzkonzert der Stadtkapelle gab es dann ein gemeinsames Abendessen mit den Stadtvertretern beider Gemeinden und jeweils zwei Vertretern der Freundschaftsvereine. Wie letzte Woche können Sie den detaillierten Bericht hierzu an anderer Stelle in der Rundschau nachlesen …
Sozusagen das deutsch-französische Fußvolk hatte dann Gelegenheit, sich an diesem Tag, dem 21. Juni, in das bunte Stadttreiben Nancys anlässlich der 'Fête de la Musique' zu stürzen. Diese Veranstaltung findet landesweit in Frankreich jedes Jahr am 21. Juni statt. Alternativ konnten wir auch einen netten Abend im Hotel mit Spielen verbringen.
Am Sonntag wurde dann feierlich und offiziell der Baum der Freundschaft (franz. arbre de l'amitié)
eingeweiht und dessen Gedenktafel enthüllt. An den Baum, eine Ostrya Carpinifolia (Hopfenbuche), wurde in der Nähe der Kirche Saint-Livier im Beisein des Bischofs, Monseigneur Pierre-Yves Michel, letzte Hand durch die beiden Bürgermeister angelegt. Der Bischof segnete dann den Baum für Frieden und Völkerverständigung, um dann die feierliche Handlung mit einem deutsch-französischen Vaterunser abzuschließen.
Die Stadtkapelle lieferte auch hier den festlichen musikalischen Rahmen.
Danach, beim 'pique-nique' vor dem Château de la Meurthe konnten wir uns wieder mit unseren Maxois austauschen und feiern. Dazu spielte das Trio Lodate, ein Ensemble aus Pianist und Trompetern, Stücke aus mehreren Jahrhunderten.
Nach dem Mittagessen traten die beiden Bürgermeister einzeln und mit kleinem Team zu Boule Duellen an. Wieder sorgte die Stadtkapelle für Stimmung. Dabei gewann Bürgermeister Pensalfini deutlich gegen Herrn Renschler; die Team-Trophäe allerdings konnte das Walldorfer Team gewinnen.
Danach wurde es Zeit für 'les adieux'. Wir verabschiedeten uns sehr herzlich von unseren Gastgebern und erreichten am frühen Abend wieder wohlbehalten Walldorf. Wir freuen uns schon sehr auf die nächste deutsch-französische Begegnung in Form des Jahresausfluges, den unsere Franzosen organisieren. Die Stadtkapelle fährt möglicherweise auch wieder nach Saint-Max zum Nikolausumzug Anfang Dezember.
Tim Kersten
Bericht zu unserem Frühjahrsausflug nach Trier
Unser Tagesausflug mit unseren Freunden aus Saint-Max führte uns am 26. April in die Stadt Trier. Bei angenehmem Frühlingswetter machten wir Walldorfer uns gegen 7:20 Uhr vom Schulzentrum in Walldorf nach Trier auf. Am Busparkplatz angekommen, konnten wir gegen 10:15 beim „verre d'amitié“ mit Sekt, Orangensaft und Wasser sowie Brezeln die „Retrouvailles“ mit unseren Maxois feiern. Danach wurde die deutsche Gruppe von etwa 40 Personen gemeinsam mit den Franzosen, die lieber an einer deutschen Führung teilnehmen wollten, mit dem Bus zur Porta Nigra gefahren, an der die deutschen Stadtführungen begannen. Die Stadtführung auf Französisch wurde vom Vorsitzenden des Comité de Jumelage von Saint-Max, Herrn Jacques Pantin, gemacht.
Beim Bus-Ausstieg wurden wir von unseren Stadtführern für die Stadtführung mit dem Titel „2000 Schritte – 2000 Jahre“ aufgeteilt. Herr Breiling und sein Kollege ließen uns an ihrem profunden Wissen über die Bedeutung von Trier von der Römerzeit bis in das Mittelalter teilhaben. Auf dem Rundgang erfuhren wir, warum die Porta Nigra so heißt und wie im Laufe der Jahrhunderte deren schwarze Farbe entstand. Auch vom Wirken des heiligen Simeon von Trier erfuhren wir allerlei Wissenswertes, nachdem die Straße im Stadtzentrum benannt ist. Trier war zur Zeit Konstantins des Großen, d. h. im 4. Jahrhundert nach Christus, Residenzstadt des Kaisers, wovon die Konstantin-Basilika ein eindrucksvolles Zeugnis ablegt. Erzählung zu historischen Kuriositäten wie der Karl-Marx-Statue im Stadtinneren, zu den Rückbauten der Porta Nigra durch Napoleon sowie zur Herrschaft der protestantischen Preußen im erzkatholischen Trier machten unseren Stadtrundgang sehr kurzweilig.
Nach der Stadtführung kehrten wir mit unseren Freunden im Restaurant „Zur Steipe“ ein, wo unser leckeres dreigängiges Menü auf uns wartete. Bei fleischlichen (oder vegetarischen) Genüssen kam auch das geistige Wohl nicht zu kurz, da jeder, der wollte, sich mit seinen Freunden aus dem jeweiligen Nachbarland austauschen konnte. So hatte ich das Vergnügen, mich mit einem unserer Freunde auszutauschen, der auch als Dichter schon Preise in der Region Lothringen für seine Kunst gewonnen hat. Nach gemütlichem Geplauder über Themen, die in der Stadtführung erläutert wurden, klang unsere gemeinsame Mahlzeit aus. Danach hatten wir noch etwas Zeit, uns in der Stadt umzusehen und noch einmal Sehenswürdigkeiten nach eigenem Gusto wie z.B. den Dom St. Peter oder auch die Karl-Marx-Statue, ein Geschenk der chinesischen Regierung zum 200. Geburtstag von Karl Marx im Jahr 2018, genauer in Augenschein zu nehmen. Da auch dieses Jahr unser Ausflug an einem Samstag stattfand, hatte der/die eine oder andere auch Zeit, auf Shoppingtour in der wunderschönen Stadt Trier zu gehen. Zur vereinbarten Zeit trafen wir uns am Hauptmarkt für ein paar Erinnerungsschnappschüsse, bevor wir für das „offizielle“ Erinnerungsfoto zu den Kaiserthermen, bei denen unsere Busse geparkt waren, zu Fuß aufbrachen. Nachdem (fast) alle Franzosen und Deutschen sich wieder eingefunden hatten, machten wir noch unsere Erinnerungsfotos in der Parkanlage neben den Kaiserthermen, um uns dann voneinander zu verabschieden. Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen, vielleicht schon zum Spargelmarkt.